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Workingmom: Kein Kitaplatz – was nun???

23. Juni 2016
kein Kitaplatz

Workingmom: Kein Kitaplatz – was nun???

Trotz Rechtsanspruch kein Platz in der Kita bekommen

Was machen, wenn man in der Kita sitzt und einem keine Hoffnung auf einen Kitaplatz gemacht wird? – Richtig! – Wir Eltern haben ja jetzt einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz. Aber was hilft das, wenn die Kita einfach kein Kitaplatz hat??? Darüber möchte ich euch heute ein wenig berichten: wie die Situation bei uns aussah und wie wir sie letzten Endes gelöst haben.

 

kein Kitaplatz

 

Kein Platz in der Kita

Bereits vor der Geburt hatte ich mich in der Kita gemeldet. Schon da war klar, dass es in unserem Wohnort nur eine Kita gibt. Da es recht ländlich hier ist, hatten wir nicht die große Auswahl und waren schon froh zu hören, dass unser Kindergarten eine Kita hat und diese sogar Kinder ab einem Jahr aufnimmt.

Aber schon bei der eigentlichen Anmeldung, rund 6 Wochen nach der Geburt, wurde uns klar gemacht, dass wir uns keine Hoffnung auf einen Kitaplatz machen brauchten. “Es kann sich natürlich immer was tun…” – Aber damit wollte ich – ehrlich gesagt – nicht planen.

Also was nun???

Ich muss sagen, wir waren etwas geschockt! Damit hatten wir nicht gerechnet. Man hat doch jetzt einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz. Was ist denn damit?

Also habe ich – nachdem ich den ersten Schock verdaut hatte – beim Jugendamt angerufen. Die sind tatsächlich in diesem Fall zuständig. Und so stellte ich hier meine Frage: “Was mache ich denn nun nach der Elternzeit – ohne Kitaplatz?!

Aus verschiedenen Gründen hatten wir entschieden, dass ich wieder zurück an meinen Arbeitsplatz kehren würde. Und da auch die Großeltern noch beruflich eingebunden waren, hatten wir keine Möglichkeit die Betreuung selbst auf die Beine zu stellen.

“Ja, in den ländlichen Regionen ist es schwierig! …Und in den umliegenden Orten, bzw. Kita’s brauchen sie auch erst gar nicht anzufragen – die haben alle dasselbe Problem!”

Das war die Aussage des Jugendamtes! Baaaaammmm!!! Das war der nächste Schlag in die Magengrube! Und nun?

Stehen wir einfach alleine da mit diesem Problem? Was hat man denn nun von der rechtlichen Unterstützung? Wozu gibt es denn nun diesen Rechtsanspruch? Was sage ich denn nun meinem Arbeitgeber und wie wollen wir das denn auch finanziell regeln? Diese Fragen gingen mir immer wieder durch den Kopf und machten mich vor allem auch eins: WÜTEND!!!

Alle reden davon, dass die Deutschen zu wenig Kinder bekommen… Aber wie auch? … wenn man dann vor solchen Problemen steht! Ich muss sagen, dass wir eben nicht mehr in derselben Zeit sind, wie vor 30 Jahren, als ich selbst ein Kind war. Damals konnte man es sich noch eher leisten, als Frau zu Hause zu bleiben und sich um die Kinder zu kümmern. Aber heute ist das zu einen oft finanziell eine Herausforderung und zum anderen möchte man das auch als Frau nicht unbedingt. Schließlich hat man – ebenso, wie die Ehemänner – viel Zeit in eine gute Ausbildung investiert… und man möchte sich auch diese Selbständigkeit auch ein wenig erhalten.

Eine Lösung muss her

… Das konnte ich also nicht so stehen lassen. Es musste doch irgendeine Alternative geben!!!

Also habe ich wieder beim Jugendamt angerufen. Und siehe da!!! …dieses Mal schlug man mir vor, mich um eine Tagesmutter zu bemühen. Hierfür wurde ich mit Adressen von Tagesmüttern in der Umgebung versorgt, die noch Plätze frei hätten.

Nunja, das war zumindest ein Ansatz! Also setzte ich mich ans Telefon und fing an die Tagesmütter anzurufen. Schnell stellte sich heraus, dass auch die meisten der Tagesmütter bereits ausgeucht waren. Aber schließlich hatte ich bei zweien doch noch Glück und durfte vorbeikommen.

Wie es dann weiterging, dass habe ich euch hier schon einmal berichtet.

Glück im Unglück

Das trifft es wohl ziemlich gut! Denn, auch wenn wir keinen Kitaplatz bekommen haben, dann haben wir eine sehr liebe Tagesmutter gefunden, die für Ella fast wie eine dritte Oma war.  …und in diesem zweiten Lebensjahr, war das eine sehr behütete Art für Ella – betreut zu werden, wenn ich arbeiten war.

Die Kehrseite der Medallie

Dennoch gibt es natürlich auch eine Kehrseite der Medallie. Auch, wenn man eine Bezuschussung der Tagesmutter beim Jugendamt beantragen kann, ging fast ein gesamtes Gehalt für die Tagesmutter drauf. Alles in allem wären wir finanziell gesehen vermutlich besser gefahren, wenn ich mir einfach einen 450-EUR-Job gesucht und die 150 EUR Betreuungsgeld (die es da noch gab) beantragt hätte. Aber dann hätte ich meine Position bei meinem eigentlichen Arbeitgeber nicht halten können und somit war das auf lange Sicht keine Lösung für uns.

Ihr seht – der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz ist schön und gut… aber gerade in ländlicheren Regionen noch immer nicht umsetzbar.

Falls ihr Fragen zu diesem Thema an mich habt, dann schreibt mit gerne eine Mail, oder hier unten in den Kommentaren!

Eure Ariane

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