DIY: Gänseblümchensalbe selbst herstellen
Gastbeitrag von Kräuterpadagogin Sandra
Nachdem ich im Interview erst ganz viel über mich und mein kleines Projekt Holundersache erzählen durfte, möchte ich euch heute mit der Gänseblümchensalbe ganz praktisch in das Betätigungsfeld der Kräuterpädagogin einführen. Und zwar möchte ich euch erzählen, was das Gänseblümchen so alles kann. Diese kleine Blume mit weißem Blütenkranz die bei so ziemlich jedem auf der Wiese oder im Park um die Ecke zu finden ist und über das Jahr hinweg ganz konstant auch nach jedem Rasenmähen wieder eine Vielzahl neuer Blütenköpfchen hervorbringt. Mein Lieblingsmädchen wird nicht müde kleine Sträußchen von der Wiese zu pflücken, die in der Vase oder als Blütenkranz auf dem blonden Haarschopf landen können… bei uns in regelmäßigen Abständen aber vor allem abends in unseren Teetassen zu finden sind…
Das Gänseblümchen
Alle Teile des Gänseblümchens sind ungiftig, auch wenn sich hartnäckig anderslautende Gerüchte halten. Es besitzt eine Menge Vitamin C, Kalium, Kalzium, Inulin und viele weitere besondere Inhaltsstoffe die unserer Gesundheit zuträglich sind. Es schmeckt mit seiner fein nussigen Note als Beigabe in jedem Salat oder in der Wildkräuterbutter zu eurem nächsten Grillevent.
Man sagt dem Gänseblümchen nach, dass es gegen Frühjahrsmüdigkeit helfen kann. Außerdem wird es dafür gerühmt festsitzenden und schleimigen Husten insbesondere bei Kindern zu lösen. Dazu landen in der Volksheilkunde dann insbesondere die kleinen Blätter des Gänseblümchens in der Teetasse und werden mit heißem Wasser aufgebrüht. Äußerlich auf der Haut angewendet hilft das Gänseblümchen insbesondere Unreinheiten zu klären und Kratzer und Prellungen zu heilen. Unterwegs ist das Gänseblümchen als Notfallpflaster ein echter Geheimtipp.
Ob ein aufgeschürftes Knie oder ein akuter Insektenstich, ich pflücke einige Gänseblümchenblätter, zerreibe sie zwischen Daumen und Zeigefinger um die Inhaltsstoffe freizusetzen und legt den „Blätterbrei“ auf die betroffene Stelle. Das Gänseblümchen hat eine entzündungshemmende Wirkung und hilft umgehend gegen den Juckreiz. Kurzum, das Gänseblümchen ist nicht umsonst zur Heilpflanze des Jahres 2017 gekürt worden.
Die Aufzählung darüber wozu das Gänseblümchen in der Volksheilkunde eingesetzt wird, ist noch lange nicht abschließend. Aber ich hoffe ich habe es geschafft euch einen kleinen Einblick in die Vielschichtigkeit eines so kleinen Pflänzchens zu geben.
Und jetzt zeige ich euch, wie sich die positiven Eigenschaften des Gänseblümchen – die Haut betreffend – konservieren lassen und rühre mit euch eine Salbe.
Die Gänseblümchensalbe
Ihr benötigt folgende Zutaten:
- 60 ml Pflanzenöl
- 1/2 Hand voll Gänseblümchenblüten
- 5 g Bienenwachs
Die Gänseblümchenblüten pflücke ich über Tag während die Sonne scheint, sie sollten schön geöffnet und trocken sein. Meist habe ich eine kleine Assistentin an meiner Seite die diese Aufgabe mit Vorliebe übernimmt.
Der Ölansatz
Nach dem Pflücken lassen wir die Blüten noch eine Weile draußen, um kleinen Krabbeltieren die Chance zu geben, sich eine neue Bleibe zu suchen. Dann werden die Gänseblümchen in ein steriles Glasgefäß gefüllt, in ein abgekochtes Marmeladenglas oder ähnliches. Ich bedecke sie mit Öl und lasse sie an einem hellen und warmen Ort circa vier Wochen ziehen.
Wichtig ist, dass die Blüten gänzlich mit Öl bedeckt sind, sonst bildet sich Schimmel, deshalb kann es je nach Gefäß dann auch gern etwas mehr als 60 ml sein. Gut geeignet ist ein Sonnenblumen- oder Olivenöl. Ihr könnt auch ein Mandel- oder Jojobaöl verwenden, je nachdem wonach euch und insbesondere eurer Haut gerade ist. Zwischendrin darf der Ölansatz gerne mal geschüttelt werden. Nach Ablauf der Ziehzeit filtert ihr das Öl ab.
Die Alternative – der warme Ölauszug
Falls ihr nicht so lange auf die Salbe warten mögt, könnt ihr auch einen warmen Ölauszug machen. Dazu erwärmt ihr die Gänseblümchen in einem Topf mit dem Öl bis die Perlbildung einsetzt. Bitte achtet darauf, dass das Öl dabei nicht zu heiß wird. Das Gemisch lasst ihr abkühlen und über Nacht ziehen. Am nächsten Tag erwärmt ihr das Öl nochmal und seiht es dann durch ein Sieb oder ein Mulltuch ab.
Die Salbenherstellung
Nun geht es in die finale Phase der Salbenherstellung: 50 g des Gänseblümchen-Ölauszuges werden zusammen mit 5 g Bienenwachs erhitzt. Ich verwende dazu mein Salbenöfchen, eine geniale Erfindung der Kräuterschneiderei, ihr könnt die Zutaten aber auch ganz einfach in einer Schüssel über einem Wasserbad erhitzen. Gerührt wird bis sich die Zutaten der Salbe zu einer homogenen Masse vermischt haben, bzw. der Bienenwachs sich vollständig in dem Öl aufgelöst hat.
Wenn ihr wissen möchtet ob die Salbe die gewünschte Konsistenz erreicht hat, gebt vorab einen Tropfen des Gemischs auf einen Teller. Sollte sie euch zu weich sein könnt ihr unkompliziert noch ein zwei Gramm Bienenwachs nachgelegen.
Anschließend wird die Salbe in sterile Salbentiegel gefüllt. Dafür eignen sich kleine Kosmetikdosen ebenso wie kleine Marmeladengläschen. Wichtig ist, dass der Deckel so lange geöffnet bleibt, bis die Salbe vollständig erkaltet ist, sonst setzt sich Flüssigkeit ab. Die Gänseblümchensalbe ist kühl gelagert mindestens sechs Monate haltbar.
Ich habe sie bei blauen Flecken und kleineren Prellungen immer griffbereit. Sie wird aber auch gegen Neurodermitis und zur Vorbeugung von Schwangerschaftsstreifen gerühmt. Wozu auch immer sie bei euch Anwendung findet und das Gänseblümchen seine Wirkung entfalten darf, ich freue mich über euer Feedback und euren Besuch auf meinem Instagramprofil Holundersache. Dort findet ihr in unregelmäßigen Abständen weitere Anwendungsmöglichkeiten zu den Wildkräutern, die ihr in eurer Umgebung findet.
Das Gewinnspiel
Und nun habe ich noch eine kleine Überraschung für euch. Ein kleines Döschen Gänseblümchensalbe ist noch übrig und das würde ich gerne an einen von euch verlosen.
✔️ Um am Gewinnspiel teilzunehmen, hinterlasst unter diesem Artikel einen Kommentar, wofür ihr die Salbe verwenden werdet.
✔️ Doppelte Chancen auf den Gewinn habt ihr, sofern ihr diesen Artikel bei Facebook oder Instagram teilt und/oder kommentiert.
✔️ Das Gewinnspiel läuft bis Montag, 03.07.17/23:59 Uhr!
✔️ Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der/die Gewinner/innen werden per Los ermittelt und via E-Mail benachrichtigt. Bitte denkt also daran, eine gültige Mailadresse zu hinterlassen, damit man euch im Fall eines Gewinnes auch erreichen kann. Eure Mail-Adresse wird nicht öffentlich angezeigt. Eine Barauszahlung des Gewinnwertes ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
In diesem Sinne, lasst es euch gut gehen!
Eure Sandra
Die Gewinnerin der wunderbaren Gänseblümchensalbe ist BARBARA!!! Herzlichen Glückwunsch!
… Alle anderen bitte nicht traurig sein – schaut einfach wieder rein – es gibt schon bald die nächste Verlosung!
Zum Schluss bin ich als Kräuterpädagogin leider noch dazu angehalten euch mitzuteilen, dass ich keine Heilkunde ausübe und keine Diagnosen stelle. Dass darf ich nicht da ich kein Arzt oder Apotheker bin. Alle Hinweise zu Inhaltsstoffen und Wirkungen von Pflanzen dienen ausschließlich der Information. Ich übernehme keine Haftung oder Garantie für die genannten Anwendungsmöglichkeiten. Der Verzehr der Pflanzen bzw. die Anwendung der hergestellten Produkte liegt in eigener Verantwortung, Schadensersatzansprüche sind ausgeschlossen.
PS. Wenn ihr noch mehr über die Arbeit von Sandra als Kräuterpädagogin erfahren wollt, dann schaut doch noch mal hier in das Interview.
PPS. Diesen Beitrag findet ihr auch bei:
Hallo Sandra,
das ist ja wirklich interessant, so viele tolle Eigenschaften traut man dem kleinen Gänseblümchen ja gar nicht zu. Vielen Dank für dein Salben-Rezept, das werde ich unbedingt ,mal ausprobieren. Mein Freund leidet unter Neurodermites und ich hab ständig blaue Flecken (zeig mir eine Tischkante und ich renne bestimmt gegen), da scheint diese Salbe ja genau das richtige für uns zu sein. 😉 Vielleicht hab ich ja Glück und gewinne dein Tigelchen, dann muss ich erstmal nicht selber sammeln und 4 Wochen warten.
Liebe Grüße,
Uli
Hallo Sandra,
das Rezept kommt wie gerufen. Da wir jetzt unter die Imker gegangen sind und ich nach dem ersten selbstgeschleuderten Honig über eine Menge Entdeckelungswachs verfüge, bin ich auf der Suche nach solchen Rezepten. Vielen Dank, das wird so schnell wie möglich umgesetzt.
LG Edelgard
Hallo Sandra, herzlichen Dank für das tolle Rezept. Die Salbe käme wie gerufen, da ich immer wieder mit der Tischkante “kuschle” und meine “Knutschflecken” gleich damit behandeln könnte?
Hi,
Würde die salbe für “eh ois” verwenden;). Wie sieht es aus mit gänseblümchen trocknen für spätere verwendung? Bringt das was oder verlieren sie dadurch zuviel wirkung?
Hallo Magdalena,
Gänseblümchen trocknen ist eine sehr gute Idee, die Wirkstoffe gehen nicht verloren! Wir haben oft einen Pflücküberschuss den wir ausgebreitet einige Tage liegen lassen und dann als Teevorrat verstauen. Auch ein Ölauszug ist mit getrocknetem Kraut möglich.
Liebe Grüße, Sandra
Hallo Sandra,
hallo Ariane,
eine tolles Rezept mit wenig Zutaten.
Aber in welcher Größe gibt es denn Bienenwachs?
Oder gibt es dafür eine Alternative?
Liebe Grüße, Kerstin
Hallo Kerstin,
der Bienenwachs sorgt für die feste Konsistenz einer Salbe. Ich habe gerade mal recherchiert, online sind Packmengen ab 50 g erhältlich. Üblich und preislich akzeptabler sind Mengen ab 100 g. Mit etwas Glück ist Bienenwachs aber auch in der Apotheke oder bei lokalen Imkern erhältlich, dort vielleicht mit kleineren Mindestabnahmemengen.
Man könnte den Ölansatz zum Beispiel in anderem Mischverhältnis auch mit Kakao- oder Sheabutter mischen, erhält dann aber eher eine Creme als eine Salbe. Oder man nutzt das Öl einfach “pur”, dann sollte man es nach Fertigstellung in ein dunkles Gefäß abfüllen um die Wirkstoffe zu schützen.
Viel Freude beim Experimentieren, Sandra
Danke für das tolle Rezept! Meine Töchter machen beide Kampfsport zur Selbstverteidigung, da sind blaue Flecken vorprogrammiert. Da käme uns so ein Döschen gerade recht. Das Rezept werde ich auf jeden Fall ausprobieren.
Habt einen ganz zauberhaften Tag.
Evelyn
Selbstgemachte Salbe sind einfach klasse!
Liebe Ariane, vielen dank für das tolle und einfach nachzumachende salbenrezept. Ich würde die salbe gerne verwenden, um meiner unreinen haut an Armen und Beinen ein wenig entgegen zu wirken. ? lg Karina
Liebe Sandra,
Liebe Ariane,
vielen Dank für das tolle und vor allem leicht nachzumachende Rezept. Ich würde die Salbe sehr gerne verwenden, um meiner unreinen Haut an Armen und Beinen entgegenwirken zu können. ? glg Karina
Hallo Ariane,
ich bin zufaellig auf die Webseite gelangt und werde jetzt öfter lesen. Sehr interessante Beitraege.
Gerne wuerde ich die Salbe gewinnen, irgendwie schaffe ich es immer wieder zu blauen Flecken zu kommen.
Und wenn nicht, ich habe im Garten Gaensebluemchen und dann probiere ich es selbst.
Sonnige Gruesse aus Madrid nach Deutsc hland
Ich hätte die Creme sehr gern für meine Kinder. Ihre Mundwinkel sind sehr oft eingerissen und heilen sehr schlecht ab. Vielleicht kann das Gänseblümchen dabei helfen. LG Romy